Ensemble12
Fast ein Traum für jeden Chorleiter ist ein Gesangsensemble oder kleiner Chor, bei dem die mühevolle Arbeit des Töne-Lernens v o r der Probe stattfindet. Diesen Traum habe ich mit dem Ensemble12 nun verwirklichen können. Gute Freunde und Bekannte aus ganz Bayern, alte Hasen in der Chormusik und ein paar Gesangsstudierende bilden mit mir, dem Dreizehnten, das Ensemble12. Ob ich dirigiere oder (was ich noch lieber mache) mitsinge, die Musik die wir machen, ist immer anspruchsvoll. In Projektphasen erarbeiten wir tolle Konzertprogramme. Zuhören lohnt sich bestimmt!
Gioachino Rossini - Petite Messe solennelle
Als Gioachino Rossini im Jahr 1864 seine neu komponierte Messe mit dem Titel „Petite Messe solennelle“ überschrieb, war dies ein augenzwinkernder und eher ironischer Titel, denn das Werk dauert über 90 Minuten. Das Wort „klein“ im Titel bezog sich eher auf die Größe des Ensembles, das diese Musik aufführen sollte, nämlich nur 12 Sängerinnen und Sänger, ein Klavier und Harmonium. In dieser Form erklang die Messe am 14. März 1864 zum ersten Mal in der neu erbauten Privatkapelle von Graf und Gräfin Pillett-Will in Paris.
Später schrieb Rossini eine weitere Stimme für ein zweites Klavier und im Jahr 1867, auf Drängen von Freunden und Kennern, eine Orchesterfassung. Diese entstand allerdings nur um zu verhindern, dass Andere, wie zum Beispiel Adolphe Sax oder Hector Berlioz dies tun würden und, wie er selbst sagt, „mir meine paar Singstimmen totschlagen, wobei sie auch mich glücklich umbringen würden.“
Die Messe war von Rossini nie für die Aufführung im liturgischen Raum geplant, war doch zu seiner Zeit die Mitwirkung von weiblichen Sängerinnen bei der Kirchenmusik in Frankreich nicht erlaubt.
Die Aufführung des Ensemble12 orientiert sich an der Uraufführung, auch wenn statt 12 nun 18 Sängerinnen und Sänger mitwirken. Alle Solopartien werden in buntem Wechsel von den Ensemblemitgliedern übernommen. Begleitet wird das Ensemble am Flügel von dem Nürnberger Pianisten Paul Sturm und am Akkordeon von Prof. Irene Urbach, die die Harmoniumstimme für ihr Instrument umgeschrieben hat. Durch diese seltene Instrumentierung des Stückes entsteht ein besonderes Klangerlebnis.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer erwartet eine hochkarätige Aufführung, die im Rahmen des intimen Herrenhauses Bannacker fast in die Welt des Pariser Salons im 19. Jahrhundert eintauchen lässt. Der Eintritt zu diesem Konzert mit dem überregional bekannten Ensemble12 unter der Leitung von Prof. Alfons Brandl ist frei.
Unser neues Programm mit dem Titel „Da pacem, Domine“ – Ein Konzert für den Frieden“ bringt Texte und Lieder zu Krieg und Frieden aus vier Jahrhunderten.
Den Rahmen für das Konzert bildet Melchior Francks berühmter Kanon, den er als Gästebucheintrag im Jahr 1629 hinterlassen hat. In mehreren Vertonungen, z.B. von A. Paert und J. Busto erklingt dieser Text, genauso wie das sinngleiche „Dona nobis pacem“ aus dem Agnus Dei der Messe, das in Versionen von Margutti, S. Barber oder J. Rheinberger zu hören ist. Die Bitte um Frieden, die auch in deutscher Sprache in den Kompositionen von H. Distler, B. Resenarius und H. Schütz gesungen wird, schließt die Angst vor dem Grauen des Krieges mit ein. Mit R. Mauersbergers Komposition „Wie liegt die Stadt so wüst“, das unmittelbar auf die Bombennacht im Februar 1945 über Dresden erinnert, sind wir mitten in der Katastrophe. Von mir stammt eine Vertonung des 130. Psalms „De profundis clamavi ad te“, die tiefste Verzweiflung und aufkeimende Hoffnung vereint. J. H. Scheins Motette „Die mit Tränen säen“, eines der aufsehenerregendsten Werke des Frühbarock, nimmt diese Stimmungen nochmals auf. Knut Nytedts 3 Motetten enden mit dem neutestamentlichen Text „Peace, I leave with you“. Das Programm wird ergänzt mit passenden Orgelwerken (in Königsbrunn) oder Texten zu Krieg und Frieden (in Mering).
„Verleih uns Frieden gnädiglich Herr Gott zu unsern Zeiten“ ist ein hochaktuelles Motto in unserer krisengeschüttelten Epoche. Wir möchten mit unserer Musik zum Nachdenken und Besinnen anregen.
Samstag, 20. April 2024, 19.45 Uhr, Maria unterm Kreuz, Königsbrunn mit Christoph Gollinger, Orgel
Sonntag, 21. April 2024, 17.00 Uhr, St. Michael, Mering
Der Eintritt ist, wie immer frei. Spenden sind sehr erwünscht.
Das mittlerweile auf 17 Sänger*innen angewachsene „Ensemble12“ konzertiert mit einem weihnachtlich/adventlichen Programm im Dezember an drei Orten in Schwaben. Die größere Anzahl der Mitwirkenden erlaubt auch größer besetzte Stücke, wie etwa Javier Bustos „O magnum mysterium“ und Lauridsens bekannte Version desselben Textes.
Daneben erklingen zwei Motetten von Johannes Brahms, Werke der alten Musik von Palestrina, Vittoria und Schütz. Ganz besonders ist die Bearbeitung von „Es ist ein Ros entsprungen“ von Jan Sandström, die aus den Tönen des originalen Chorals von Prätorius weitgespannte Klänge baut und sie dem Choral unterlegt. Im Zentrum der Konzerte stehen fünf Weihnachtsmotetten des Münchner Komponisten Max Beckschäfer, die in einer originären Tonsprache verschiedene Stationen des Weihnachtsevangeliums beleuchten.
Die Konzerte finden am 2.12. um 19.00 in der Pfarrkirche in Rehling, am 17.12., 19.30 Uhr in St. Stephan Augsburg und am 22.12. um 19.00 Uhr in St. Johann Baptist in Oberstdorf statt. Alle Konzerte haben freien Eintritt.
Am Samstag, 3. Dezember 2022 in der Pfarrkirche St. Vitus und Katharina, Rehling wie auch am Sonntag, 4.Dezember 2022 in der Kirche "Maria unterm Kreuz" in Königsbrunn präsentiert das semiprofessionelle Ensemble12 jeweils um 17.00 Uhr ein Adventskonzert mit Vokalmusik aus der Renaissance, der Romantik und der Moderne. Unter der Leitung von Prof. Alfons Brandl singen die Sängerinnen und Sänger aus ganz Bayern anspruchsvolle Chorwerke von J. Brahms, X. Busto, J. Eccard, M. Prätorius, F. Poulenc, L. da Vittoria, S. Wawer und E. Whitacre. Dazu erklingt passende Orgelmusik. Der Eintritt ist frei.
Ein besonderes Vokalkonzert
Am Freitag, 8. Juli um 19.00 Uhr singt das Vokalensemble „Ensemble12“ unter der Leitung seines Gründers Prof. Alfons Brandl ein a–cappella-Programm unter dem Titel „Naturbilder“.
Musik aus fünf Jahrhunderten zeichnet den Lauf der Jahreszeiten nach. Bekannte Werke von Thomas Morley, Claudio Monteverdi, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Claude Débussy und Paul Hindemith sind zu hören. Daneben gibt es auch selten aufgeführte Kompositionen von Veljo Tormis, Erzebét Szönyi oder Moritz Hauptmann zu genießen.
Das Ensemble12 ist eine Vokalgruppe, die aus Sängerinnen und Sängern aus ganz Bayern unter anderem auch aus Gesangsstudierenden der Hochschule für Musik Nürnberg besteht und die sich zum Ziel gesetzt hat, große Chormusik in kleiner Besetzung auf hohem Niveau aufzuführen. Seit seiner Gründung 2016 hat das Ensemble Konzerte in Augsburg und in der Region, in München, Nürnberg und Frankfurt gesungen und dabei das Publikum begeistert. Das Konzert findet im Augustanasaal statt, Karten gibt es unter tickets@ensemble12.de oder an der Abendkasse.
Vokale Kammermusik aus vier Jahrhunderten
Das neueste Programm des Ensemble12 unter Leitung von Alfons Brandl ist mit dem Titel „Vom Tod zum Leben“ überschrieben und zeichnet den Weg von der Fassungslosigkeit über den Verlust eines geliebten Menschen in die Tröstung durch den Glauben an Gott nach. Nachdem die für Oktober geplanten Konzerte der Corona-Pandemie zum Opfer fielen, finden sie nun am 22.10.2021 um 19.30 Uhr in St. Magdalena in Ottobrunn, am 23.10. um 18.00 Uhr in St. Georg in Markt Nordheim und am 24.10. um 17.00 in St. Martha in Nürnberg statt.
Das Konzert beginnt mit der eindringlichen Klage Salomons über den Tod seines Sohnes Absalon in der Vertonung von Tomas Tomkins, der wie Thomas Tallis zu den Vertretern der englischen Kathedralschule gehört.
Das Hauptwerk des Konzertes sind die „Musikalischen Exequien“ von Heinrich Schütz. Schütz schrieb die Begleitgesänge zu einem Begräbnis im Auftrag des Freiherrn Heinrich Posthumus Reuss im Jahre 1636. Der Fürst hatte noch zu Lebzeiten eine Reihe von Bibelversen zusammengestellt, die auf seinem Sarg stehen sollten und seine Witwe übergab diese Sammlung im Dezember 1635 dem Komponisten, der darüber den ersten Teil der „Exequien“ schuf. Daran hängte er eine doppelchörige Motette und den Lobgesang des Simeon. Die zwölf Sänger_innen, darunter viele mit hohen solistischen Qualitäten, sind die ideale Besetzung für dieses Werk, bei dem Hartwig Groth, Violone und Lars Amann an der Orgel die Instrumentalparts übernehmen. Als besonderes Highlight verstärkt der international renommierte Tenor Jan Kobow bei diesem Stück das Ensemble12.
Die weiteren Chorwerke setzen sich mit dem Tod und dessen Verarbeitung sehr unterschiedlich und scheinbar glaubensfern auseinander. „Resignation“ aus den sechs geistlichen Gesängen von Wolf thematisiert die Nacht und die Natur als Sinnbild für die Ruhe und das immer wieder Weiterleben. Dylan Thomas' eindrucksvolles Gedicht mit starken Bildern und Metaphern beschwört die Unendlichkeit des Lebens in der Zeile „And death shall have no dominion“. Die Vertonung des schwedischen Komponisten Sverre Bergh verleiht den Aussagen des Gedichtes wunderbare musikalische Bilder und triumphiert am Ende über den Tod.
Ein ähnliches Sujet behandelt „Invictus“ von Alwin M. Schronen. Der Mensch ist trotz aller Grausamkeiten des Lebens der „Meister seines Schicksals“, der „Käpt’n seiner Seele“.
Abgeschlossen wird das Programm mit einem „Alleluja“ des polnischen Komponisten Romuald Twardowski, das in seinem klangvollen Jubel die Schattenseiten des Daseins vergessen macht.
Aufgrund der Pandemie ist das Platzangebot beschränkt, auf die jeweils geltenden regionalen Coronaregeln wird hingewiesen.
Der Eintritt zu den Konzerten ist frei, Spenden werden erbeten.
ABGESAGT - Stabat Mater
DIESES PROGRAMM MUSSTE LEIDER MIT ALLEN KONZERTEN AUFGRUND DER CORONA-PANDEMIE ABGESAGT WERDEN!
ES WIRD ZU EINEM NOCH UNBEKANNTEN ZEITPUNKT NACHGEHOLT.
Mit einem reinen Barockprogramm konzertiert das Ensemble12 zusammen mit den Oberbayerischen Barocksolisten am 27.3. um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Vitus und Katharina in Rehling und am 28.3. um 20.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Michael in Mering.
Auf dem Programm stehen zwei Vertonungen des „Stabat Mater“, einer mittelalterlichen Passionsdichtung, die den Schmerz der Gottesmutter unter dem Kreuz Jesu schildert. Die beiden jeweils etwa halbstündigen Kompositionen von Domenico Scarlatti und Giovanni B. Pergolesi sind nur etwa 20 Jahre nacheinander entstanden, repräsentieren aber zwei ganz unterschiedliche musikalische Epochen und Stile. Scarlattis Werk, eine Vertonung für 10 Stimmen und Basso Continuo greift musikgeschichtlich eher auf die Renaissance und den konzertanten Stil des Frühbarock zurück, Pergolesis Werk für Frauenstimmen und Streichquartett weist hingegen in seinem empfindsamen Barockstil schon auf die Werke der frühen Wiener Klassik hin.
Die recht einmalige Kombination dieser beiden Werke in einem Konzert bietet interessante Hörvergleiche an den gleichlautenden lateinischen Texten und lässt die ganze Vielfalt der Musik des frühen 18. Jahrhunderts lebendig werden. Ergänzend zu diesen Kompositionen erklingen am Anfang des Konzertes Johann M. Bachs 9-stimmige Motette „Unser Leben ist ein Schatten“ und zwischen den „Stabat Mater“-Vertonungen zwei kurze Instrumentalwerke von Vivaldi und Caldara.
Im aktuellen Programm werden mehrere Mitglieder des Ensembles auch solistisch zu hören sein.
Der Eintritt zu beiden Konzerten ist frei, Spenden werden erbeten.
In adventu Domini
Das Ensemble12, ein Vokalensemble aus 12 Sänger_innen unter der Leitung von Prof. Alfons Brandl singt zwei Adventskonzerte in der Region Augsburg. Am Freitag, 6. Dezember, 20.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Vitus und Katharina in Rehling und am Samstag, 7. Dezember, 19.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Ulrich in Königsbrunn erklingt das Programm „In adventu Domini“. Die Abfolge der Kompositionen richtet sich dabei nach den vier Advents-sonntagen und wird in vier Blöcken jeweils von einer Motette von J. G. Rheinberger einge-leitet und von vier verschiedenen Vertonungen des Chorals „Es ist ein Ros entsprungen“ aus der Weihnachtsgeschichte von H. Distler abgeschlossen. Dazwischen erklingen alte und neue Chorsätze von G. Aichinger, I. Antongnini, L. Bardos, M. Duruflé, V. Nees, H. Villa-Lobos, S. Wawer und G. de Wert. Auch die Zuhörer sind eingeladen aktiv mitzusingen: in Sätzen zu vier bekannten Adventsliedern aus der Feder von A. Brandl übernimmt das Pub-likum die Melodie und das Ensemble begleitet den Gesang.
Der Eintritt zu den Konzerten ist frei, um Spenden wird gebeten.
St. Vitus und Katharina Rehling
Freitag, 6. Dezember 2019, 20.00 Uhr
St. Ulrich Königsbrunn
Samstag, 7. Dezember 2019, 19.30 Uhr
Singet dem Herrn ein neues Lied
Unter diesem Motto steht ein Konzertprogramm des Ensemble12, das fünf Jahrhunderte Musikgeschichte in Chormusik nach Psalmtexten durchquert. Als roter Faden dienen drei Vertonungen des titelgebenden Psalms 98 von Johann Pachelbel, Johann Sebastian Bach (jeweils für Doppelchor) und Hugo Distler.
Neben diesen bekannten Werken der Chormusik, zu denen auch „Richte mich Gott“ von Mendelssohn oder „Die Himmel erzählen“ von Heinrich Schütz oder „Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz“ von Johannes Brahms gehören, gibt es auch selten zu hörende Werke von Komponisten wie Peter Planjawski, Pietro Ferrario, Hans Ludwig Schilling oder Darius Milhaud.
Gerade die Gegenüberstellung von Werken der Tradition und Werken der klassischen Mo-derne und von Zeitgenossen macht den Reiz des Programms aus, das von den Ausführen-den hohe Präzision und facettenreiche Stilistik verlangt.
Ein sicher außergewöhnlicher Konzertabend.
Apostelkirche Weilheim
Sonntag, 30. Juni 2019, 19.30 Uhr
Karten zu 12 €, ermäßigt 8 € unter www.apostelkirche.de/termine
St. Josef Holzkirchen
Samstag, 6. Juli 2019, 20.00 Uhr
Eintritt frei, Spenden erbeten
Ensemble12 gastiert in München und Nürnberg
Mit zwei Adventskonzerten am 2. und 8. Dezember 2018 unter dem Titel „von Hirten und Engeln“ präsentierte sich das Ensemble12 in der Besetzung mit Sophia Kusanowa, Elisabeth Reitzer, Marion Pschorr, Sopran, Frauke Mayer, Katja Karrer, Katrin Heide, Alt, Andreas Dier, Stefan Heidweiler, Christoph Teichner, Tenor und Matthias Räupke, Jakob Kress und Daniel Valeske, Bass in den beiden bayerischen Großstädten.
In der architektonisch beeindruckenden Herz-Jesu-Kirche im Rahmen der Reihe „offene Tore“ umrahmte das Vokalensemble eine Kunstausstellung mit bildhauerischen Arbeiten von Jörg Kausch. Pfarrer Robert Hof sprach zum Thema Engel und die Sängerinnen und Sänger sangen geistliche Werke unter anderem von Brahms, Rheinberger, Hofmann, Beckschäfer, Poulenc, Wawer und Busto, dazu am Ende die Bachmotette „Lobet den Herrn“ begleitet von Prof. Karl Maureen am Orgelpositiv. Das Publikum staunte über die vokale Perfektion, den warmen und homogenen Klang des Ensembles. So gewannen die Vokalisten neue, begeisterte Fans in der Landeshauptstadt.
Ein ganz besonderes Erlebnis durften Leiter Alfons Brandl und sein Ensemble dann in der erhabenen Sebalduskirche in Nürnberg erfahren. Mit einem siebzigminütigen Programm vor etwa 200 Zuhörern brachten die Sänger_Innen den dunklen Kirchenraum zum Klingen. Kirchenmusikdirektor Bernhard Buttmann hatte das Ensemble eingeladen und begleitete die Bachmotette am Orgelpositiv. Auch in Nürnberg bestachen die Vokalisten mit eindringlicher und stilgerechter Interpretation, großer dynamischer Breite und fein ausgearbeiteter Deklamation. Das Programm vom Münchner Konzert wurde ergänzt durch Werke von Schütz und Claas, sowie mit einigen bekannten Adventsliedern. Großer und langer Applaus forderte als Zugabe Jochums „Still, o Erden“.
If music be the food of love
Am Samstag, 13. Oktober um 20.00 Uhr gastierte das Vokalensemble „Ensemble12“ erneut in der Barfüßerkirche in Augsburg. Auf dem Programm standen Vertonungen von Texten von William Shakespeare. Seine genialen Texte aus den dramatischen Werken und der reinen Poesie, wie seine Sonette, haben immer wieder Komponisten aller Epochen zu herausragenden Werken inspiriert.
Professor Alfons Brandl und seine 12 semiprofessionellen Sängerinnen und Sänger widmeten sich im ersten Teil des Konzertes dem Shakespearschen Theater. Sequenzen aus der „Fairy Queen“, „The Tempest“ oder auch aus dem „Macbeth“ erklangen in Kompositionen von Henry Purcell, Ralph Vaughan Williams, Jaako Mäntyjärvi und anderen. Aus dem 19. Jahrhundert gab es selten zu hörende Werke von R. Stevens und Charles Wood.
Der zweite Teil des Programmes war dann der Lyrik gewidmet. Sonette und weitere Dichtungen erklangen in ernsten und heiteren Kompositionen, Jazzklänge, selbst Rockrhythmen waren in Werken von John Rutter, Nancy Wertsch oder Nils Lindberg zu hören. Daneben gab es eine Uraufführung eines Werkes der Münchner Komponistin Dorothea Hofmann über den titelgebenden Text.
Dreimal Johannespassion im März 2018
Vom 16. - 18. März 2018 führte das Ensemble dreimal J.S. Bachs Johannespassion in Rehling, Oettingen und Dreieich auf. Zweimal, in Rehling und Dreieich, dirigierte Alfons Brandl. In Oettingen leitete Dietmar Kreß das Vokalensemble zusammen mit den oberbayerischen Barocksolisten. Stefan Heidweiler sang in Rehling die Evangelistenpartie, Alfons Brandl bei den anderen beiden Aufführungen und Christian Schmidt hatte die Rolle des Jesus übernommen. Die Besonderheit der kleinen, quasi solistischen Besetzung, die den Turbachören große Durchsichtigkeit und Prägnanz verlieh und die präzise Sprachbehandlung in den Chorälen prägten die Aufführungen. Die Offenbach-Post schrieb „Mit ungemeiner Dynamik und Klangopulenz, sensiblem Gespür für die polyphonen Strukturen und in transparenter Balance mit den Oberbayerischen Barocksolisten ziehen die 12 Vokalsolisten gleich im Eingangschor 'Herr unser Herrscher' die Zuhörer in ihren Bann“.
Besonderen Eindruck auf das Publikum machte die Tatsache, dass die übrigen Vokalsolisten alle aus dem Chor hervortraten und hochprofessionelle und ergreifende Solodarbietungen zeigten. Konzeptionell ist das vollkommen schlüssig, behandelt doch Bach die Arien als individuelle Meditation zum Passionsgeschehen. In der Oettinger Zeitung war zu lesen „Gänsehaut war garantiert, nicht nur der Kälte wegen“, „Höhepunkt war zweifellos die von Franziska Zwink wunderschön intonierte Arie 'Zerfließe mein Herze…'“ Auch Frauke Mayer, Daniel Thomas und Jakob Kreß überzeugten mit ihren Arien und Ariosi im Zusammenspiel mit den hervorragenden Instrumentalisten. Max Viellehner beziehungsweise Matthias Räupke sangen klangstark die Rollen von Petrus und Pilatus.
Das Publikum reagierte begeistert auf die Aufführungen, die Bachs eindringliche Dramaturgie vokal und instrumental auf den Punkt brachten. Wohl sehr nahe an Bachs Besetzungsvorstellungen, waren die Konzerte auch in aufführungspraktischer Hinsicht bemerkenswert. Wunderbare Instrumentalisten wie der Konzertmeister Simon Steinkühler, der Barockcellist Michael Rupprecht oder der Cembalist Robert Schröter trugen dazu maßgeblich bei.
Ensemble12 gastiert mit einem anspruchsvollen Adventskonzert zweimal im Augsburger Raum
Das 12-köpfige Vokalensemble unter der Leitung von Alfons Brandl, das aus Sängerinnen und Sängern aus ganz Bayern besteht, bringt in seinen diesjährigen Adventskonzerten Vokalmusik aus dem 20. und 21. Jahrhundert (z. B. „O magnum mysterium“ von M. Lauridsen) aber auch bekannte Advents- und Weihnachtslieder zur Aufführung. Daneben erklingen die kunstvolle Motette „O Heiland reiß die Himmel auf“ von Johannes Brahms und mehrere Werke aus dem Frühbarock von G. Gabrieli, H. Schütz und J. H. Schein.
Perfektion, Stilsicherheit und vokaler Farbenreichtum gehören zu den Markenzeichen des 2016 gegründeten Ensembles. Zum Debütkonzert 2016 schrieb die Augsburger Allgemeine „Mit Anmut, sensibel, kontrastreich und spannend durch den Bogenschlag zwischen barocker und zeitgenössischer Advents- und Weihnachtsmusik hat das Ensemble12 in der Rehlinger Kirche bezaubert … (so) zeigte der auch in extremen Lagen sauber intonierende Chor in eindrucksvoller Weise das charakteristische Klangbild der sakralen Vokalmusik der Moderne auf“.
Die Konzerte finden am Freitag, 8. Dezember um 20.00 Uhr in der Barfüßerkirche Augsburg und am Samstag, 9. Dezember um 20.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Vitus und Katharina in Rehling statt. Der Eintritt zu diesen außergewöhnlichen Konzerten ist frei.
Niveauvolles Chorkonzert „Ernst und heiter“
In der schönen Barockkirche St. Jakob in Oettingen und der altehrwürdigen Barfüßerkirche in Augsburg sang das Ensemble12 zwei Konzerte mit Musik von deutschen Komponisten unserer Zeit.
Unter dem Titel „Ernst und heiter“ erklangen im ersten Teil des Konzertes geistliche Kompositionen von Max Beckschäfer, Alfons Brandl, Wolfram Buchenberg, Alwin M. Schronen und Simon Wawer. Im zweiten Teil gab es Volksliedbearbeitungen dieser Komponisten, sowie von Stefan Claas und Bernd Englbrecht, zu hören.
Das Ensemble12 überzeugte durch feine Intonation und große Homogenität. Gleich zu Beginn bestachen die fein dissonanten Akkordverbindung in Simon Wawers „In lumine tuo“, die schwelgerische Intensität von W. Buchenbergs „Veni, dilecte mi“ oder die herben dynamischen Gegensätze in Brandls „De profundis“ sprachen die Zuhörer unmittelbar an. Ganz selbstverständlich erklang Alwin Schronens „And God has commanded all his angels“. Die leichten und klar geführten Sopranstimmen und die sonoren Bassstimmen bestachen in Schronens „The power of nature“. Besonders anspruchsvoll ist die dichte Klanglichkeit in Max Beckschäfers „O nott‘ o dolce tempo“, das die Sänger mit ungeheurer Dichte und ausgefeilter Interpretation musizierten.
Im zweiten Teil des Konzertes erklangen Arrangements von deutschen Volksliedern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. In ihrer Einfachheit berückend schön vorgetragen erklangen „Der Mond ist aufgegangen“ von Simon Wawer, „Kein Feuer, keine Kohle“ von Max Beckschäfer oder „In stiller Nacht“ von Wolfram Buchenberg. Ganz der Virtuosität verschrieben hatte sich das Ensemble dann bei „Es dunkelt schon in der Heide“ von Alwin Schronen oder „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ von Bernd Englbrecht. In „Kein schöner Land“ im Satz von Wolfram Buchenberg brillierten die einzelnen Stimmgruppen, sehr schön hier die Alti und Tenöre und in der Variationskantate zu „Es führt über den Main“ von Stefan Claas gab es von klangschönen Soli bis hin zur Blechbläserimitation viel Spannendes zu hören.
Das Publikum jedenfalls dankte mit langanhaltendem Applaus.
Das Premierenkonzert des Ensemble12 fand am 10. Dezember 2016 in der kleinen Pfarrkirche von Rehling statt, zu dem sich ein überschaubares, aber durchaus hochkarätiges Publikum eingefunden hatte. Unter dem Leitfaden von vielen „O magnum Mysterium“-Vertonungen musizierte das Ensemble12 weihnachtliche Chormusik aus fünf Jahrhunderten. Als „Eckpfeiler“ des Programmes erklangen die „Quatre motets pour le temps de Noel“ von Francis Poulenc, die im Jahr 2017 komponierten „Fünf Weihnachtsmotetten“ von Max Beckschäfer und Johann Seb. Bachs Motette „Lobet den Herren alle Heiden“, dazu Vertonungen von G.P. da Palestrina, Louis de Victoria, Javier Busto und Simon Wawer, sowie Sätze über bekannte Weihnachtslieder.
Die Augsburger Allgemeine schrieb „Mit Anmut, sensibel, kontrastreich und spannend durch den Bogenschlag zwischen barocker und zeitgenössischer Advents – und Weihnachtsmusik hat das Ensemble12 in der Rehlinger Kirche bezaubert … In Max Beckschäfers Weihnachtsmotetten zeigte der auch in extremen Lagen sauber intonierende Chor in eindrucksvoller Weise das charakteristische Klangbild der sakralen Vokalmusik der Moderne auf … Die Zuhörer dankten dem Chor mit lang anhaltendem Schlussapplaus“ (AZ 13.12.2017)